Berufs­ausbildung mit CSR neu denken

Das Erfolgsprojekt Machining for Rwanda’s Future setzt mit rema fertigungstechnik auf einen neuen Ansatz im Ausbildungs­recruiting. Damit erreicht die Maschinen­baufirma eine Ausbildungs­quote von 23 Prozent.

Machining for Rwanda’s Future

Dem Fachkräfte­mangel die Stirn bieten

Aimable Tumuhawenimana lebte bis vor wenigen Jahren noch in seinem Heimat­land Ruanda und unterstützt seit einem Jahr als Fachkraft in der Maschinen­baufirma rema fertigungstechnik. Sein Werdegang im Unternehmen ist dabei alles andere als üblich.

Angefangen hat es mit dem allgegen­wärtigen Problem, mit dem produzierende Unternehmen heute stärker als je zuvor zu kämpfen haben: dem Fachkräfte­mangel

Technische Betriebe müssen seit Jahren ihre Anforderungen immer weiter herunter­schrauben, um überhaupt noch Azubis zu finden – besonders kleine und mittel­ständische Betriebe in ländlichen Regionen leiden unter der Bewerber­flaute. Dieser Situation sah sich auch rema lange Zeit konfrontiert.

2015 der Durchbruch dank der Zusammen­arbeit mit dem ruandischen Bildungs­ministerium: Mit Machining for Rwanda’s Future (M4RF) entstand mit rema ein Ausbildungs­projekt im Rahmen der Corporate Social Responsibility (CSR).

Reiner Rudolphi, rema-Geschäftsführer und Co-Founder von Spannende Perspektiven, mit dem Bildungsministerium Ruanda, Aimable Tumuhawenimana (3.v.r.) und weiteren rema-Azubis

So sind einige der ruandischen Azubis auf ihrem Wunsch hin auch nach ihrer Ausbildung bei rema geblieben und unter­stützen seitdem in ihren gelernten Bereichen. Aus einem sozialen Projekt wurde schließlich die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Seitdem haben 12 ruandische Azubis bei rema in Deutschland erfolg­reich ihre Ausbildung absolviert.

Ziel war es zunächst, junge Ruander:innen bei rema zu Zerspanungs­mechaniker:innen auszubilden und ihnen Wissen anzueignen, das sie nach ihrer Rück­kehr in die Heimat beim Aufbau der ruandischen Industrie anwenden können. Schnell zeigte sich, dass mit M4RF nicht nur ein CSR-Projekt für rema entstand, sondern auch neue Zukunfts­perspektiven für junge Ruander:innen geschaffen wurden.

alle offenen Stellen besetzt

Ein großer Erfolg für das CSR-Projekt

Bei der Maschinen­baufirma gibt es keinen Fachkräfte­mangel mehr und alle offenen Ausbildungs­stellen sind jedes Jahr mit motivierten jungen Menschen voll besetzt.

Der Erfolg des CSR-Projektes bestärkte rema, M4RF weiterzuführen und die Partnerschaft mit dem ruandischen Bildungs­ministerium weiter auszubauen. Am 22. Juni 2015 wurde M4RF schließlich mit einem Memorandum of Under­standing ratifiziert.

Von den etwas mehr als fünfzig rema-Mitarbeitenden sind heute zwölf Azubis – das entspricht einer Ausbildungs­quote von 23 Prozent und dazu zählt auch Aimable Tumuhawenimana, der als Fachkraft ein fester Bestandteil des rema-Teams in der CNC-Serien­fertigung ist.

Im August 2023 werden 50 Ruander:innen nach Deutschland kommen und damit ihrer beruflichen und persönlichen Zukunft einen Schritt näher.

Spannende Perspektiven wird dabei die jungen Menschen von A bis Z begleiten: vom Deutschkurs und dem Ausbau von technischen Vorkenntnissen bis hin zur Ausbildung in Deutschland.

Ebenso unterstützt Spannende Perspektiven Unternehmen bei der Auswahl geeigneter Bewerber:innen sowie bei deren Integration in ihren Betrieben.

SWR-Beitrag gibt Einblicke

Erfolgsprojekt mit rema fertigungstechnik